Die Geschichte der Marler NaturFreunde

Im Jahre 1953 wurden die Marler NaturFreunde wiedergegründet. Wiedergegründet deshalb, weil es auch schon vor 1953, nämlich seit 1926 eine Ortsgruppe in Hüls gab. Es war eine aktive Ortsgruppe, die schon 1 Jahr nach ihrer Gründung an der Lippe in Sickingmühle ein Grundstück erwarb und dort in Eigenarbeit ein öffentliches Schwimmbad mit eigenem Bademeister erstellte. Der persönliche und unentgeltliche Einsatz der NaturFreunde von damals ist bis heute Markenzeichen unserer Ortsgruppe geblieben.Mit dem Jahr 1933 kam die Zeit der Verfolgung, auch für die NaturFreunde. Sie wurden kurzerhand von den Nazis verboten. Verbieten konnte man sie, zerschlagen aber nicht! So war es auch eine Selbstverständlichkeit, dass unmittelbar nach Kriegsende viele Ortsgruppen ihre Arbeit wieder aufnahmen. Leider nicht die Ortsgruppe Hüls! Bei ihr dauerte es bis 1953.Im März 1953 verbrachten 4 Marler ein Wochenende in der Jugendherberge Haltern. Dort trafen sie Erich Vogt von den NaturFreunden der Ortsgruppe Gelsenkirchen, der ihnen von den NaturFreunden erzählte. Da ihnen die NaturFreundebewegung nicht unbekannt war, und sie mit Hans Schuyer, ein NaturFreund von vor 1933 und Großonkel des heutigen Vorsitzenden, auch einen Ansprechpartner hatten, wurde der Entschluss gefasst, eine Ortsgruppe Marl-Hüls zu gründen.Martin Gutt, Initiator und treibende Kraft, wandte sich an den damaligen Bezirksvorsitzenden Fritz Beuvers. In einem Schreiben vom 27.03.1953 gestattete uns Fritz Beuvers die Wiedergründung.

Schon am 12.04.53 traf man sich mit 9 Personen, um die Gründung vorzunehmen. Mit Hans Schuyer als 1. Vorsitzenden und dem Jugendleiter Martin Gutt als Motor mit immer neuen Ideen erlebte unsere Ortsgruppe einen rasanten Aufschwung. Zum Jahresende hatte die Ortsgruppe 40 eingeschriebene Mitglieder.

Auch die verantwortlichen der Stadt Marl sahen unsere Aktivitäten. Die Marler NaturFreunde wurden in den Stadtjugendring aufgenommen und man bewilligte ihnen für 1953 einen Zuschuss für Fahrten und allgemeine jugendpflegerische Ar-beiten von 17 DM. 1954 wurde zum ersten Mal auf dem noch heute genutzten Rastplatz in Ahsen gezeltet. Ein Jahr später pachteten wir vom Bauer Kalfhaus ein Grundstück an. Die damalige jährliche Pachtgebühr betrug 10 Pf/m². 1956 erhielten wir von der Ortsgruppe Gelsenkirchen einen alten Zirkuswagen, den wir auf abenteuerliche Weise von der Wulfener Heide zu unserem „Rastplatz“ nach Ahsen brachten. Das Ende dieses „Wohnwagens“ 1981 war der Anfang unseres heutigen Vereinshauses….

1956 und 1957 leitete Helmut Holland-Moritz unsere Ortsgruppe, bevor dann ab 1958 Hans Schuyer wieder den Vorsitz übernahm.

Unsere aktive Mitarbeit auf Bezirks- und Landesebene wurde dadurch belohnt, dass wir 1961 die Landeskonferenz im Marler Medallion ausrichten durften. Für die Marler NaturFreunde ein großes Ereignis mit einem würdigen, oder auch denkwürdigen Abschluss im damaligen Vereinslokal Guste Schneider.

1974 legte Hans Schuyer den Vorsitz nieder und das Amt wurde in die Hände Manfred Sommers gelegt.

Das 25-jährige Jubiläum wurde im Juni 1978 im NaturFreundehaus der Ortsgruppe Recklinghausen in der Mollbecke gefeiert. Einige verant-wortliche Herren der Stadt Marl fanden es damals nicht gut, dass diese Feier außerhalb der Grenzen Marls durchgeführt wurde. Wir auch nicht und wir antworteten ihnen, dass wir nur ein eigenes Vereinshaus bräuchten, um unser 50-jähriges in Marl zu feiern. Wir haben Wort gehalten.   Der Wunsch nach einem eigenen Haus bestand schon seit unserer Gründung. Die Zusammenkünfte in irgendwelchen Wirtshäusern oder auch im Keller des Jugendheimes Gänsebrinck waren nicht nach unserem Geschmack  und schränkten uns in unserer Arbeit gewaltig ein.
Mehrere Anläufe, zu einem eigenen Haus zu kommen, scheiterten
immer wieder am lieben Geld.
1981 war der Wohnwagen in Ahsen abbruchreif und die Aufstellung eines neuen, größeren Wohnwagens wurde uns nicht gestattet. Dieses war der Anlass, einen weiteren Versuch, zu einem Vereinshaus zu kommen, zu unternehmen. Um eine geregelte und fruchtbare Vereinsarbeit durchführen zu können, war es wichtig, dass dieses Haus auch im Marler Stadtgebiet liegt.
Da Willi Krolczyk, dem hier ein besonderer Dank gilt, sich hierfür mit ganzer Kraft und besonderer Beharrlichkeit eingesetzt hat und den Verantwortlichen der Stadt langsam auf die Nerven ging, boten sie uns ein heruntergekommenes, abbruchreifes Behelfsheim an.
Die Freude darüber war nicht allseits. Vor allem einige der vereinseigenen „Bauexperten“ wollten keinen Pfennig in diese Bruchbude stecken.
Doch mit der Unbekümmertheit der „Nichtfachleute“ und dem Willen, es zu schaffen, wurde die Sache angepackt.
Was die fleißigen Mitglieder aus dieser Ruine gemacht haben, kann man heute bewundern.
Die Einweihung des Hauses am 04.06.1983 war nicht nur ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte, sondern es war wohl für den Weiterbestand der Ortsgruppe dringend notwendig.
Im Laufe der vielen Jahre haben sich viele Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise und mit unterschiedlichsten Interessen für die Ortsgruppe der Marler NaturFreunde eingesetzt.
Es waren Wanderer, Musiker, Sänger, Volkstänzer, Skifahrer, Fußballspieler und viele andere.
Seit Bestehen des Hauses ist es der richtige Treffpunkt für die Marler Natur-Freunde jeden Alters, von der Kinder- bis zur Seniorengruppe und ebenso ein beliebter Ort, um bei einer Wanderung oder Radtour in Frentrop eine kleine Pause einzulegen…